Ausbildung
Bereits als Kind war ich als Leseratte bekannt.
Wussten Sie übrigens, dass wir Leseratten im Englischen bookworms, Bücherwürmer, und im Französischen les bouquineurs, die Schmökernden, genannt werden?
Beim ersten Buch, das ich mit allerhöchstem Genuss selbst lesen konnte, handelte es sich um Astrid Lindgrens Die Kinder von Bullerbü – ich erinnere mich noch heute genau daran, wo und wann das war. Alle Kinderbücher in Dürens Stadt- u n d in der Pfarrbücherei hatte ich bald „durch“. Steckte ich in einem Buch, war ich ganz weit weg …
… und als ich wieder zurück war, studierte ich von 1976 bis 1982 an der Philologischen Fakultät der RWTH Aachen deutsche und französische Literatur, verschlang Romane von der Aufklärung bis heute, spazierte in lyrischen Gefilden vom Barock bis zur Konkreten Poesie und wurde zur begeisterten Theaterbesucherin in Bochum (Peter Zadek, Claus Peymann), Köln (Hansgünther Heyme, Jürgen Flimm) und Wuppertal (Pina Bausch) – mit Abstechern durch die „Zone“ nach West-Berlin zur Schaubühne am Halleschen Ufer (Peter Stein).
In dieser Zeit bekam ich einen ersten Einblick in das Handwerk professioneller Arbeit mit Texten.
1983 zog ich von Aachen nach Hamburg und arbeitete in den folgenden Jahren als wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Institutionen des Literaturbetriebs, zuerst am Literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg, dann im neu gegründeten Literaturhaus an der Alster, danach als Literaturbeauftragte für das Kampnagel-Festival der Frauen, die Hammoniale (Autorinnen und Texte aus Finnland und im Jahr darauf aus den baltischen Staaten, die gerade ihre Unabhängigkeit erreicht hatten, standen auf dem Programm), und zuletzt als Kulturreferentin für die Grünen im Hamburger Rathaus.
Nebenher schrieb ich Kunst- und Theaterkritiken über und für die regionale „Szene“ und las Druckfahnen Korrektur für diverse Verlagshäuser (u.a. für den Verlag Michael Kellner, für Rogner & Bernhard und für den Suhrkamp Verlag).
Vom Sommer 1994 bis Ende 2007 war ich wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung, begründete und koordinierte dort die Arbeit des internationalen und multidisziplinären Trauma-Forschungsnetzwerkes, redigierte den englischsprachigen Trauma-Research-Net-Newsletter und konzipierte und moderierte im Laufe der Jahre viele kleinere und größere Podien und Konferenzen.
Seit 2008 arbeite ich in Giekau als freie Lektorin und Feldenkrais-Lehrerin.
Zu Beginn meiner freien Tätigkeit habe ich mich noch einmal meines Fachwissens versichert: bei der Akademie des Deutschen Buchhandels habe ich in Berlin an den berufsbegleitenden Fortbildungsseminaren „Freies Lektorat I bis III“ der Akademie des Deutschen Buchhandels (jetzt: ADM – Akademie der Deutschen Medien) teilgenommen und das Zertifikat „Freie Lektorin ADB“ erworben. Dieses Zertifikat belegt meine erweiterte Kompetenz, dient Kunden als Qualifizierungsnachweis und potenziellen Auftraggebern als wertvolle Orientierungshilfe.
Zum einen habe ich deutschsprachige Fachbücher (sowie Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen) an den Schnittstellen von Sozialpsychologie, Zeitgeschichte und Kulturwissenschaften lektoriert. Zum anderen – und das zunehmend – redigiere ich Faltblätter, Broschüren, Webseiten, Zeitschriftenaufsätze, Sammelbände und Monographien im Bereich des somatischen Lernens, hier vor allem der Feldenkrais-Methode.
Außerdem berate ich Kunden, die mir nur Stichworte liefern können und noch keine genaue Vorstellung haben: in diesen Fällen liefere ich auch Textentwürfe oder helfe bei der Formulierung professioneller Exposés.
Vereinzelt lektoriere ich auch belletristische Titel.
Ich liefere Verlagsgutachten (Lizenzgutachten), konzipiere Lesungen und Finissagen, moderiere Veranstaltungen und habe von 2008 bis 2017 „Literatur-Gespräche“ an der VHS unterrichtet.